Frage an die Lackprofis (Fremdfabrikat)

  • Hallo liebes Forum ;)
    bei dem Firmenwagen von meinem Vater gibt es schon seit längerer Zeit ein extremes Lack und Rostproblem.
    Und zwar sieht der originale Lack so aus:


    Wenn ich jetzt mit Lackreiniger, Politur und Wax drüber gehe sieht das ganze so aus:


    Als ich es letztens gemacht habe hat es ca. 2 Waschanlagen gehalten. Danach sah es wieder matt aus. Jetzt habe ich ein anderes Wax drauf getan (mequairs meguiars 16), vorher hatte ich das NXT Wax, das hat ja eine nicht so lange Standzeit.
    Mir kommt es so vor dass wenn das Wax weg ist, es wieder genauso Schlimm aussieht. Also richtig was tun kann man dagegen nicht.


    Laut Hersteller haben sie in dieser Baureihe eine neue Lackmischung ausprobiert. Weil ausgeblichen durch die Sonne kann es eigentlich nicht sein, da alle Stellen gleich betroffen sind/waren. Und das ist eigentlich auch meine Frage: Liegt so etwas wirklich an einer falschen Lackmischung? Oder an einem schlechten Untergrund/Grundierung? (Es sind Plastikteile und Metall/Blechteile betroffen)
    Auch ist mir aufgefallen das dort wo evtl. mal ein Steinschlag war richtiger Rost entsteht.


    Das Fahrzeug wurde teilweise nachlackiert wegen starken Rostproblemen. Dort glänzt er immer. Zwar rostet er dort wieder und der Klarlack platzt ab......aber er glänzt und ist nicht so matt.


    Ich will das ganze einfach nur Interessehalber wissen. Also das Fahrzeug wird so oder so nicht mehr lackiert. Durch den Rost würde eine Reparatur das 3 oder 4 Fache vom Fahrzeugwert kosten......


    [anmerkung=Radioman]Habe es mal hier her verschoben.[/anmerkung]

  • Lackqualitätäten sind grundsätzlich verschieden.
    Manche Fahrzeughersteller sind da oft vorgeprescht und haben Materalien verwendet, die sauteuer sind (daher vor allem im Premiumsegment) und sich später als Minderwertig heraus gestellt haben.


    In deinem Fall ist der Klarlack "ausgewaschen". Eine Struktur ist nicht mehr mit Polituren herzustellen.


    Du kannst dir die Lackoberfläche so vorstellen, als ob sie die Alpen widerspiegeln, anstatt Flachland. Der lack müsste angeschliffen werden und dann könnte Polieren wieder funktionieren. Der Aufwand ist gleich einer Neulackierung!


    Für den Rostschutz ist nicht der Klarlack oder Decklack verantwortlich, sondern der Lackgrund. Dies ist eine andere Geschichte, die lediglich zeigt, dass Materalien verwendet wurden, die zu wenig getestet wurden.


    lg

  • Danke für deine Antwort. ;)
    Ist auch ein Auto aus dem "Premiumsegment". Also hat der Hersteller bei diesem Auto so ziemlich alles neu ausprobiert bzw. ausprobieren müssen (ein Serviceberater hat mal gemeint wegen der Umwelt....) was man an der "Karosse" ausprobieren kann.....
    P.S. Hatte das Thema extra im "Laberbereich", da es ja kein Polo ist.

  • Hallo, ich bin Lackierer
    sehe das hier gerade nicht wirklich an Hand der Fotos was da los ist .
    Teile mir bitte mal den Lackcode mit , der steht entweder im Service Heft oder in der Ersatzradmulde . wenn es ein VW, Audi Skoda ist. Oder nenne die Marke


    Wenn du dir nicht sicher bist stell hier ein Foto von den Aufkleber rein der im Service Heft oder Ersatzradmulde.


    Sprechen wir hier von einen Einschichter Uni oder ein Metallic , die Fotos sind sehr violetstichig

  • Ok dann haben wir schon das übel. Es ist mit Sicherheit ein einschichter. Die alten kunstharzlacke besonders tornado rot und weiß neigen nach den jahren zum auskreiden . Das heist durch die uv belastung ....sonne beginnen die pigmente an die oberfläche zu schwimmen .
    Da kannst du rein garnichts dagegen machen . Nur immer wieder polieren ..nur bald ist dann auch die schicht runter. Vor allem wenn du noch lackreinger nimmst der ein höheren schleifkörperanteil hat.


    Bei den heutigen klarlacken und acrylharzen passiert das nicht mehr. Weil auch die unitöne 2 schichter sind.

  • Es ist ein Sikkens / Akzo Nobel -Lack.


    Einer der ersten industrieellen, umweltschonenden Wasserlacke, die Mercedes viel zu früh (im Glauben an das Vertrauen jahrzehntelanger Zusammenarbeit und Qualität) verwendet hat.


    Kann nur meinen Beitrag wiederholen - es gibt keine andere Lösung! War jahrelang neben der Forschung für die Rep-Lacke dabei. Und wen es interressiert: die Verantwortlichen für diese Aktion leben nicht mehr! Sie starben an Krankheiten und Soizid!


    Daher muss man Sikkens und Mercedes die Aktion positiv anmerken. Sie wollten unbedingt für die Umwelt etwas tun. Nur mit der Vorschlaghammeraktion hat sich die Natur (UV-Strahlen der Sonne) gewehrt. In diesem Fall tue ich mich schwer, mich an die Seite des (unzufriedenen) Kunden zu stellen. Bin dazu einfach zu befangen.


    Es ist zu wünschen, dass dem VAG-Konzern soetwas nie passiert.


    lg

  • Ja, damals sind mehrere Faktoren zusammen gekommen: Der Rost kommt aus dem Metall (Blech), dass Reste von aggressiven Säuren eingeschlossen hat. Diese Einschlüsse kommen immer wieder an die Oberfläche.


    Es gibt dafür keine beständige Isolierung (Farbgrund). Stimmt zwar so nicht ganz, denn würde man die Karosserie komplett vom Lack befreien und mit heutigen Materalien lackieren, würde der Rost keine gleiche Chance mehr haben.


    Interessanter Weise hat VAG immer schon andere Bleche verwendet und darauf geachtet, dass die Konservierung auch funktioniert.
    Bei Mercedes wollte man diese "harte" Bleche nicht, weil man die Karossierie dann anders konstruieren hätte müssen. Das weiche Blech nimmt mehr Verformungsenergie auf, als das Harte.


    Doch Audi hat das Rennen mit dem harten Blech deutlich gewonnen. Und da meine ich die Verformung der Karosserie. Und heute orientiert sich Mercedes im Karosseriebauch sicher an Audi, der seinen Slogan: "Vorsprung durch Technik" verwirklicht hat.


    Wer heute noch mit weichem Blech arbeitet ist Peugeot und Fiat. Ihr braucht euch nur die Unfallautos anzusehen.


    Nur so fürs Poloforum zur Info, dass alle Hersteller mit Wasser kochen - und dass es nichts bringt, sich für ein Auto (oder Autohersteller) aufzuarbeiten.


    lg

  • Mercedes hat aber auch zu dieser Zeit andere Bleche verwendet (siehe SL ) da gibts keinen Rost da die Verarbeitung viel besser ist, das Problem war auch, dass schlechte Werkzeuge im Karosseriebau verwendet wurden (siehe A Klasse w168,w169).
    Zum Lack würde ich auch sagen, dass du dich damit abfinden musst oder eben viel Zeit in die Pflege investieren musst.

  • Abgefunden habe ich mich damit schon lange ;) Ich muss einfach immer das Wax erhalten bzw. erneuern dann sieht er glänzend aus.
    Hier ging es mir nur um die "Info", wieso weshalb warum :) Da mich an sich Lackpflege usw sehr interessiert. Ich bin aber kein Lackierer o.ä. und deshalb fehlt mir da einfach das Wissen.
    Es ist ein Vito W639, der scheinbar in Spanien gefertigt wird, da wird auf Verarbeitung wohl weniger wert gelegt werden.
    Die besagten A Klasse Modelle hatte bzw hat meine Mutter, dort gab es auch Rostprobleme. Diese wurden aber behoben. Bei dem Vito braucht man garnicht anfangen etwas zu reparieren. Beide Seitenteile gehören ersetzt, Heckklappe, Motorhaube, beide Türen....Und das sind ja nur optische Probleme, an den tragenden Teilen wird er natürlich schon repariert.

  • Das rostproblem der sternaptheken wie wir immer sagen .zieht sich aber auch bis in die jüngsten baujahre rein. Wieso und warum das gerade bei den Nutzfahrzeugen so ist lässt sich nur erraten ..billige blechzulieferer unsw.


    Denken wir nur an unsre tsi polos wo die steuerkette schon nach 20000 klappert.


    Meine wurde auch grad gewechselt bei immerhin 45000