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    Hallöchen,


    nachdem hier berichtet wurde, dass ihr die Wasserpumpe auch selber getauscht habt, habe ich mich auch daran versucht. Ich glaube, dass das bisher meine aufwändigste Reparatur an einem Auto war. Der Einbau des Gewindefahrwerks in der heimischen Garage war dagegen ein Kinderspiel. :)


    Grund war, dass zunächst eine Fehlermeldung bzgl. Kompressor kam (gelbe Motorkontrolleuchte, mit China ELM327 ausgelesen: Fehlercode P10A9) und einen Tag später auch knappes Kühlwasser im Bordcomputer bemängelt wurde. Deswegen Wasserpumpe im Verdacht. Der Motor hat etwa 77.000 km.


    Habe mehrere Tage nach der Arbeit daran gesessen. Konnte zum Teil aber nicht weitermachen, weil mir bspw. eine Innenvielzahn-Nuss in M10 fehlte (XZN).


    Während der Demontage habe ich mir überlegt, auch gleich die beiden Keilrippenriemen inklusive der drei Riemenspanner zu tauschen. Ich möchte ungern noch mal alles abbauen. Die Ersatzteile habe ich bei Shops über Daparto bestellt. Insgesamt habe ich für Wasserpumpe, zwei Keilrippenriemen und drei Riemenspanner 235,12 € bezahlt. Dazu kamen noch 1,5 l Kühlmittel-Konzentrat G13 von VW für 17,50 € (zusammen mit einem älteren Rest sollte das reichen).


    Es kann sein, dass ich mir mehr Arbeit gemacht habe, als ich eigentlich müsste. Da im Motorraum aber alles so furchtbar eng ist und die Wasserpumpe ja recht weit hinten am Motor sitzt, habe ich es mir „bequem“ gemacht und einiges abgebaut.


    • Auto vorne aufbocken
    • Untere Motorraumabeckung abnehmen
    • Radhausschale vorne rechts ausbauen

    Die nächsten Schritte betreffen den Abbau der Front-Stoßstange und des Wischwasser-Behälters. Ggf. war das unnötig. Ich führe es trotzdem mal auf.


    • Front-Scheinwerfer ausbauen

      • Stecker hinten lösen
      • jeweils zwei Schrauben oben lösen (diese viereckigen Muttern haben sich teilweise mitgedreht, mit etwas Geschick bekommt man die mit einem passenden Maulschlüssel gepackt, Größe weiß ich leider gerade nicht)
      • in Fahrtrichtung herausschieben (mit der Faust von hinten gegenklopfen)
    • Front-Stoßstange abnehmen

      • Behälter für Scheibenwaschwasser bereitstellen
      • Die Schrauben im Radhaus vorne links lösen, die Richtung Stoßstange zeigen (ich glaube es sind drei)
      • Eine Schraube im Radhaus vorne links lösen, die nach oben zeigt
      • Unter dem Auto entlang der Front-Stoßstange schrauben lösen (7 Stück)
      • Jeweils zwei Klipse „unter den Scheinwerfern“ lösen
      • Entlang der Oberkante des Kühlergrills vier Klipse lösen
      • Von den Scheinwerfer-Löchern aus am Rand des Kühlergrills die zwei Klipse lösen
      • Stoßstange in Fahrtrichtung abziehen (am besten zu zweit)
      • Stecker der Verkabelung lösen
      • Schlauch der Scheinwerferreinigungsanlage an der Pumpe trennen und das Wischwasser in einem Behälter auffangen
    • Wischwasserbehälter ausbauen

      • Schläuche der hinteren Pumpe lösen und ablaufendes Wischwasser auffangen
      • Stecker von den Pumpen lösen
      • Zwei Muttern, mit denen der Behälter befestigt ist, lösen
      • Kunststoffring abklipsen
      • Behälter herausnehmen

    Nun geht’s wieder im Motorraum weiter.


    • In der Nähe des Kühlwasserbehälters verläuft oben um den Motor ein störendes Ladeluftrohr herum. Abbauen.

      • Hinten den Halbmond mit den zwei Schrauben abnehmen
      • Vorne eine Schraube herausdrehen und Rohr herausziehen
      • Blick auf Turbinenrad werfen :P
      • Der kleine Schlauch war bei mir recht fest am Rohr, deswegen habe ich ihn drangelassen und alles nur etwas beiseitegeschoben.
    • Kühlwasserbehälter lösen

      • Oberen kleinen Schlauch abziehen
      • Schrauben lösen
      • Behälter herausnehmen
      • Mit einem Draht irgendwo oben an der Motorhaube befestigen
      • den kleinen Schlauch auch mit dem Draht nach oben binden

      Wasserpumpe-GTI.jpg Wasserpumpe-GTI-2.jpg




    • Motor anheben

      • Motor von unten mit einem Wagenheber abstützen
      • Mutter am Motorlager lösen
      • Motor zur Sicherheit leicht anheben
      • Die „Brücke“, die am Motor mit drei Schrauben fest ist inklusive Masse-Kabel ausbauen.
      • Motorlager ausbauen (vier Schrauben)
    • Unter der soeben demontierten „Brücke“ ist ein Formblech, das sich genau vor der Wasserpumpe befindet. Um dieses zu entfernen, brauchen wir jetzt die (mir bis dato fehlende) M10-Innenvielzahn-Nuss (XZN).

    Wasserpumpe-GTI-3.jpg




    Nun hat man eigentlich recht viel Platz für die Reparatur. Da die Wasserpumpe sowohl den Keilrippenriemen für den Kompressor, als auch den für alle anderen Aggregate beherbergt, müssen wir beide entspannen.


    • Den oberen Spanner vom langen Keilrippenriemen kann man mit einem Spezial-16er-Maulschlüssel packen und im Uhrzeigersinn drehen, bis der Spezial-Dorn, den es von VW gibt, Halt bekommt. Oder man nimmt einfach eine 1/2“-Knarre und drückt den Vierkant möglichst tief in das mittlere Loch. Dann kann man den Spanner auch recht einfach drehen. Zum Fixieren steckt man einen Inbus (ich glaube es war ein 6er) durch das kleine Loch bis es auf der anderen Seite in das Loch passt.
    • Für den unteren Spanner vom langen Riemen nimmt man einen 16er-Ringschlüssel, dreht diesen gegen den Uhrzeigersinn bis der 4er-Inbus durch das eine Loch in das gegenüberliegende passt.
    • Nun kann man den langen Keilrippenriemen abnehmen.

    Wasserpumpe-GTI-4.jpg


    Jetzt wird’s kniffelig. Zumindest war es bei mir so. Die Kunststoffabdeckung vom Kompressor muss ab.


    • Mit ein, zwei Schlitz-Schraubendrehern unter das Auto kriechen und die schwarze Kunststoffabdeckung vom Kompressor ausmachen. Der Kompressor ist hinten am Motor befestigt. Die Kunststoffabdeckung ist oben und unten mit jeweils zwei Plastik-Nasen eingeklipst. Schrauben gibt’s keine. Jetzt muss man irgendwie versuchen, gleichzeitig die Plastikabdeckung Richtung Fahrzeugheck zu ziehen und die unteren Plastik-Nasen mit einem Schlitz-Schraubendreher zu lösen.

    Wasserpumpe-GTI-4-1.jpg

    • Als nächstes sind die beiden oberen Plastik-Nasen dran. Diese erreicht man auch am besten von oben mit den Fingern. Ggf. einen Spiegel oder die Selfie-Kamera vom Smartphone zur Orientierung nutzen und den Motor etwas herunterlassen. Hat man die beiden Plastik-Nasen ausgemacht, kann man diese auf die selbe weise wie unten lösen.
      Danach kann man die Abdeckung des Kompressors nach hinten schieben und hat vor dem Kompressor-Riemen etwas mehr Platz.

    Dann gibt es noch dieses harte Ladeluftrohr, das vor dem Kompressor-Riemen von oben nach unten verläuft. Letztendlich habe ich dieses Rohr nicht komplett demontiert, da ich es nicht aus dem flexiblen Teil am oberen Ende herausbekommen habe. Ich habe es unten am Ladeluftkühler und auch die zwei Schrauben gelöst. Dann konnte ich es immerhin vor und zurückschieben.

    • Nun muss der Riemen vom Kompressor ab. Dazu wirdder Spanner wieder arretiert. Wir brauchen einen 16er Maulschlüssel und wiedereinen 4er-Inbus. Den 4er-Inbus in das Loch einsetzen, den Spanner mit demMaulschlüssel im Uhrzeigersinn drehen bis sich der Inbus tiefer in das Lochschieben lässt. Riemen abnehmen.

    Jetzt ist es soweit: Die Wasserpumpe liegt frei. Nur noch drei Torx-Schrauben (TX30) halten sie am Motor. Man sollte nun das Kühlwasser ablassen. Daran habe ich nicht gedacht und durfte anschließend in der Garage wischen. Wo eine Ablassschraube oder Ähnliches ist, weiß ich leider nicht.


    Wasserpumpe-GTI-5.jpg


    • Wasserpumpe und Keilrippenriemen abnehmen.
    • Der Riemenspanner ist wieder mit zwei M10 Innenvielzahn befestigt. Diese lösen und den Spanner herausnehmen.
    • Den neuen Spanner einsetzen und festschrauben (23 Nm, wenn ich richtig informiert bin).
    • Nun setzen wir die neue Wasserpumpe und den Riemen ein. Ich habe zuerst versucht, die Wasserpumpe festzuschrauben und dann den Riemen über den Kompressor zu ziehen. Dafür war er aber zu kurz. Deswegen: Wasserpumpe ohne Schrauben an ihre Position halten, den Riemen über Kompressor und Wasserpumpe ziehen und dann erst die Schrauben der Wasserpumpe einsetzen und festziehen (8 Nm).
    • Die Arretierung des neuen Spanners kann jetzt gelöst werden (16er Maulschlüssel).
    • Kunststoffabdeckung vom Kompressor wieder einsetzen (ich habe sie zuerst oben eingeklipst und bin dann unter des Auto gekrochen).

    Bevor wir den langen Keilrippenriemen einsetzen, noch die beiden Spanner tauschen.



    • Oberen Spanner an den drei M10 Innenvielzahn lösen und durch den neuen ersetzen (23 Nm).
    • Für unteren Spanner Klimakompressor demontieren. Es sind drei 13er Sechskant. Wenn man den Stecker abzieht, kann man den Kompressor einfach runterhängen lassen und hat genug Platz.
    • Nun muss diese Brücke, die sich zwischen Klimakompressor und Motor befindet und auch den unteren Spanner enthält, ausgebaut werden. Die ist mit drei 13er Sechskant befestigt.
    • Brücke herausnehmen und am besten in einen Schraubstock einspannen, um die hintere 16er Sechskantschraube zu lösen.

    Wasserpumpe-GTI-6.jpg

    • Spanner herausnehmen, durch den neuen ersetzen und wieder festschrauben (40 Nm + 90°).
    • Brücke wieder befestigen (Nm?)
    • Klimakompressor anschrauben (23 Nm) und Stecker nicht vergessen
    • Neuen Keilrippenriemen „verlegen“ und die Arretierungen der beiden Spanner lösen.

    Das wars. Jetzt gilt es nur noch alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenzubauen und hoffentlich keine Schrauben übrig zu behalten. ;)


    Die Anzugs-Drehmomente habe ich aus diesem Beitrag:
    Anzugsdrehmomente VW Polo 6R (GTI)


    Bei mir wurde ja noch die orange Motorkontrolleuchte angezeigt. Damit die ausgeht, muss der Fehlerspeicher gelöscht werden.


    Gruß

    Ich wollte nur mal kurz ein Update zu meinem Problem etwas weiter oben da lassen:
    Auch die zweite VW-Werkstatt ist der Meinung, dass das Rasseln normal ist und auch der Verschleiß der Steuerkette innerhalb aller Toleranzen liege (man kann das wohl doch detaillierter feststellen).


    Von der Idee, auf ein anderes Öl umzusteigen, hielt der Meister nicht so viel. Er sagte, dass das Rasseln dann ggf. weg wäre, mehr aber nicht. Der Motor würde dadurch nicht länger oder kürzer halten. Was mich verwirrt hat, ist aber die Aussage, dass das Longlife-Öl im Kaltzustand das allerdünnste ist. 0W40 oder 5W40 sei dicker und würde deshalb den Kettenspanner nicht so schnell verlassen, was das Rasseln minimieren würde. Stimmt das? Ich dachte eigentlich, es wäre andersherum?


    Ich versuche jetzt, mir einzureden, dass alles OK ist... :P

    Schade, dass mir bisher niemand helfen konnte. Zwischenzeitlich konnte ich herausfinden, dass ich mit meinem Anliegen auf jeden Fall zu einem amtlich anerkannten Sachverständigen des TÜV muss. Andere Prüforganisationen dürfen die erforderliche Einzelabnahme nach § 21 StVZO nicht durchführen.


    Dem TÜV habe ich auch eine Mail geschickt. Die Antwort war leider enttäuschend und nur sehr oberflächlich:


    Zitat von TÜV Nord

    In unserer Datenbank befinden sich eine Reihe von Gutachten für Ihr Fahrzeug mit 7x17. Die schmalste geprüfte Bereifung ist aber hier 205/40R17.
    Die Bereifung 195/45R17 ist nur möglich, wenn dies im Teilegutachten/ in der ABE für Ihr Fahrzeug aufgelistet ist.


    Danach wird nur noch auf die örtlichen TÜV Stationen verwiesen und, dass eine Beratung dort 32 € pro 15 Minuten kostet. =O


    Kann es sein, dass der TÜV-Mensch hier nicht von einer Einzelabnahme spricht? Und was ist mit Teilegutachten / ABE des Fahrzeugs gemeint? Die COC-Papiere?

    Auf der Suche nach meinem habe ich mir nur welche mit Xenon, Climatronic und PDC angesehen. Das war mir wichtig. Ein Navi finde ich hingegen völlig unwichtig. Kein eingebautes Navi ist aktueller und umfährt Staus besser als ein Smartphone mit Google Maps. Wobei mir hier jedoch unklar ist, welche Funktionen einem ohne Navi noch alles verloren gehen (Musik vom Smartphone abspielen usw.). Bei mir war das Navi dabei, wird aber wenig genutzt...

    OK, vielen Dank für eure Antworten. Das beruhigt ein wenig. Am 08.11. habe ich einen Termin bei einem anderen VW-Autohaus für eine zweite Meinung. Werde dort nach dem Ölwechsel fragen. Das Öl wird von VW doch "akzeptiert", oder? Im Falle des tatsächlichen Defekts der Steuerkette soll einer etwaigen Kulanz von VW möglichst nichts entgegenstehen ("Sie haben das falsche Öl verwendet, somit leider keine Kulanz.").

    Hallo Polo-Freunde,
    ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
    Mein Polo 1.4 GTI (CTHE) von 2013 mit etwa 65.000 km macht beim Kaltstart neuerdings etwa 1 bis 2 Sekunden lang ein rasselndes Geräusch. Nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, ist ja genau dieses Verhalten ein Zeichen für eine gelängte Steuerkette.

    • Wagen sofort zu VW gegeben
    • Dialogannahme: Meister macht Probefahrt, kann nichts Ungewöhnliches hören (Motor war aber auch warm)
    • während der Probefahrt erzählt mir der Meister, dass man die Längung der Steuerkette auch einfach prüfen kann: Je nach Motor entweder mechanisch über das Drehmoment und Winkel irgendeiner Schraube oder per Motorsteuergerät. Das war mir total neu. Dachte immer, dass man erst Gewissheit hat, wenn der Motor zerlegt ist.
    • Wagen steht über Nacht bei VW, soll am nächsten Tag angesehen werden

      • am nächsten Tag Anruf von VW
      • Motor wurde im kalten angehört und nichts festgestellt
      • daraufhin habe man per geführter Fehlersuche die Längung der Steuerkette geprüft
      • Ergebnis: alles innerhalb der Toleranzen
      • bei dieser Prüfung sei das Ergebnis immer nur Steuerkette zu lang ja oder nein, ob sie „wie neu“ oder kurz vor Überschreitung der Toleranzen sei, könne nicht festgestellt werden

    Ich brauche hier wirklich eure Hilfe. Habe keine Ahnung wie ich weiter vorgehen soll. Höre das Geräusch bei fast jedem Kaltstart und kann nicht begreifen, wie VW das nicht erkennen kann. Mittlerweile finde ich, dass sich der Motor insgesamt mehr wie ein Diesel als ein Benziner anhört…


    Kann man die Längung der Steuerkette tatsächlich per GFS oder wie das heißt bestimmen?


    Gruß

    Hallo,


    seit kurzem besitze ich einen 6R GTI und beschäftige mich aktuell mit den ersten Verschönerungen. ;)


    Und zwar möchte ich gerne eine MSW 85 (17x7J ET 35; https://www.ozracing.com/de/alufelgen/msw/all-season/msw-85) mit einem etwas schmaleren Reifen fahren. Geplant ist ein 195er-Reifen, bei dem sich Stretch dann ja in einem eher moderaten Rahmen bewegt. Am besten trifft man den Abrollumfang der Serie mit 195/45 R17 (laut http://www.reifenrechner.at/ hätte ich dann 0,6 % mehr Abrollumfang).


    Wie sorge ich jetzt für eine möglichst reibungslose Eintragung? Welche Art Eintragung wäre das und mit welchen Kosten muss ich rechnen? Wo gehe ich am besten hin? TÜV, DEKRA…?


    Folgendes konnte ich bereits herausfinden. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege:

    • Gutachten der Felge (logisch, 6R GTI ist dort genannt, aber nur mit den Reifenmaßen 215/40 R17)
    • Freigabe vom Reifenhersteller für die Felgenmaße
    • am besten noch Vergleichsgutachten mitbringen, bei dem für meine Felgenmaße der schmale Reifen zugelassen ist (da weiß ich nicht so richtig wo ich suchen soll, alle Felgengutachten, die ich mir bisher angesehen habe, lassen so schmale Reifen nicht zu)

    Es ist bereits das Gewindefahrwerk H&R Monotube tiefe/low Version (28916-4) verbaut, derzeit rundum RKM 300 mm eingestellt und eingetragen. Da jetzt nichts schleift, denke ich, dass auch mit den neuen, etwas weiter rausstehenden Felgen, aber schmaleren Reifen, auch nichts schleift.


    Bin für jede hilfreiche Antwort dankbar! :D